Beiträge mit dem Schlagwort: believe

I wanted to believe…

I wanted to believe
As I watched your world
Crumble in your hands
I wanted to believe
As you raised your glass
To your last stand
And I wanted to believe
You would win
The war in your head
That I did not understand

Johnette Napolitano

Es ist seltsam die Trauer zu spüren und auszuhalten.

Ich habe ihn mal geliebt, meinen Bruder. Liebe ihn noch. Aber jetzt ist er verloren, wird nicht wieder kommen. Verloren in einer Hölle, einer Unterwelt, die kaum ein Mensch nachfühlen kann – zum Glück.

Ich muss mich verabschieden von Dir. Damit ich mein Leben wieder leben kann.

Ich hab so Großes von Dir gedacht – so Großes für Dich gehofft. Für mich war klar: aus Dir wird mal was ganz Großes. Die kleine Schwester die das Potential ihres großen Bruders sieht. Ich konnte gar nicht begreifen, dass nichts aus Dir wurde. Wieso hast Du den falschen Weg gewählt?

Wir könnten nicht unterschiedlicher sein. Und trotzdem sehe ich da immer noch das Bild von uns beiden auf einer Kaimauer in Frankreich sitzend, im Gespräch vertieft.

Du hast Dein Leben verspielt, achtlos zur Seite geworfen um der Welt Deinen Trotz zu zeigen. Aber die Welt hat es nicht interessiert. Nur Dir hast Du immer mehr Schaden zugefügt. Dir und Deinem Sohn. Wolltest Du nicht mal alles besser machen? Und hast es noch schlimmer gemacht. Einem Kind – Deinem eigenen Fleisch und Blut – mehr Kummer und Schmerz zugefügt, als ich mir vorstellen kann und will. Es tut so weh, dass Du Deinen Schmerz und Deine Wut ausgerechnet an einem kleinen unschuldigen Baby auslässt. Du willst das nicht, ich weiß. Aber du bist so weit fort, dass Du Dir gar keine Gedanken mehr darüber machst, ob es einen Einfluss auf Deinen Sohn hat, wenn er Dich im Knast besuchen muss.

Es tut mir so unendlich Leid für Deinen Sohn M. Solltest Du das eines Tages lesen, M., dann sei sicher: ich wollte immer nur das Beste für Dich. Es bricht mein Herz, Dich im Stich zu lassen. Aber ich kann Dich nicht retten. Du hattest das unfassbare Pech in eine grausige Welt hineingeboren zu werden mit Hass, Wut, Gewalt und Schmerz. Ich wünsche so sehr, dass Du es eines Tages gut hast, aber ich bezweifle es. Wie soll ein kleines Wesen, was in den jungen Jahren schon so viel mitmacht, sich gut entwickeln zu einem selbstbewussten fröhlichen Menschlein?

Mach’s gut, geliebter Bruder. Ich werde Dich nie vergessen.

Kategorien: Trauer, Uncategorized | Schlagwörter: , , , , , , , , , , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Erstelle kostenlos eine Website oder ein Blog auf WordPress.com.